Die GOLDENE KAMERA

Seit 1966 hat die GOLDENE KAMERA mehr als 700 internationale Top-Stars und nationale Größen der Fernseh- und Musikbranche ausgezeichnet.

Das Fernsehen in Deutschland ist Mitte der 60er-Jahre noch sehr überschaubar. Mit dem Ersten (ARD) und dem erst 1963 gegründeten Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) gibt es lediglich zwei Hauptprogramme, dazu kommen die nur regional empfangbaren Dritten Programme. Die Fernbedienung ist noch nicht erfunden, das „Zappen“ unbekannt, Streaming war Lichtjahre entfernt.

„Gibt’s noch etwas?“, fragt HÖRZU-Chefredakteur Hans Bluhm an einem Spätsommertag 1964 bei der Redaktionskonferenz im zehnten Stock des Axel-Springer-Hauses und Peter Kniewel (Ressortchef Aktuelles) macht einen Vorschlag, der für 50 Jahre gut ist: „Wir gucken täglich fern, wir leben mit und auch von dem Medium, wir heben oder senken den Daumen – eigentlich sollte Europas größte Programmzeitschrift (übrigens bis heute) einen Preis schaffen, mit dem wir am Jahresende die besten Darsteller, Moderatoren und Sendungen ehren. So eine Art Fernseh-Oscar.“

Die Preisträger*innen der ersten GOLDENEN KAMERA 1966 (v.l.): Harry Valérien, Paul Verhoeven, Rainer Günzler, Caterina Valente, Wim Thoelke, Inge Meysel, Hans-Joachim Kulenkampff, Luitgard Im, Egon Monk, Georg Stefan Troller, Prof. Heinz Haber

Die Preisträger*innen der 20. GOLDENEN KAMERA 1985: hintere Reihe v.l.: Peter Rosen, Peter Weck, Hans Rosenthal, Peter von Zahn, Marion Kracht, Sabine Sauer; vordere Reihe v.l.: Marion Kruse, Ephraim Kishon, Barbara Bel Geddes, Heidi Kabel, Max Schmeling

Bluhm ist begeistert, kann den große Axel Springer von der Idee überzeugen und macht Nägel mit Köpfen: Eine Jury wird gebildet. Sechs Redakteure, die täglich das Fernsehen kritisch verfolgen, melden, was ihnen als preisverdächtig auffällt. Der Name für den Preis ist schnell gefunden – und unschlagbar gut: GOLDENE KAMERA. In den Statuten heißt es, dass ausgezeichnet werden soll, „wer sich durch herausragende Leistungen besondere Verdienste um das Fernsehen erworben hat“.

Der Berliner Bildhauer Wolfram Beck wird beauftragt, eine namensgerechte Skulptur zu schaffen. Als Modell dient ihm die Farnsworth-Kamera, die ersten elektronische Kamera der Welt. Diese wurde erstmals 1936 bei den Olympischen Sommerspielen in Berlin eingesetzt. Die kleine Statue besteht aus 18 Karat vergoldetem Sterling Silber, ist 25cm hoch und wiegt etwa 600g. 

Die erste Verleihung der Goldenen Kamera findet im Januar 1966 im feinen Gobelinsaal des Hamburger Hotels „Vier Jahreszeiten“ statt, vor nur 120 handverlesenen Gästen. Ein Kammerspiel gegenüber den späteren TV-Events. Unter den ersten elf Preisträger*innenn sind große Namen der damaligen Zeit, wie Caterina Valente, Prof. Heinz Haber für seine Serie „Unser blauer Planet“, Georg Stefan Troller für sein „Pariser Journal“ oder Egon Monk, Regisseur und Fernsehspielchef des NDR. Zwei Preisträger*innen werden von den HÖRZU-Lesern als beliebteste Stars gewählt: Inge Meysel und Hans-Joachim Kulenkampff.

Bluhm ist begeistert, kann den große Axel Springer von der Idee überzeugen und macht Nägel mit Köpfen: Eine Jury wird gebildet. Sechs Redakteure, die täglich das Fernsehen kritisch verfolgen, melden, was ihnen als preisverdächtig auffällt. Der Name für den Preis ist schnell gefunden – und unschlagbar gut: GOLDENE KAMERA. In den Statuten heißt es, dass ausgezeichnet werden soll, „wer sich durch herausragende Leistungen besondere Verdienste um das Fernsehen erworben hat“.

Der Berliner Bildhauer Wolfram Beck wird beauftragt, eine namensgerechte Skulptur zu schaffen. Als Modell dient ihm die Farnsworth-Kamera, die ersten elektronische Kamera der Welt. Diese wurde erstmals 1936 bei den Olympischen Sommerspielen in Berlin eingesetzt. Die kleine Statue besteht aus 18 Karat vergoldetem Sterling Silber, ist 25cm hoch und wiegt etwa 600g. 

Die erste Verleihung der Goldenen Kamera findet im Januar 1966 im feinen Gobelinsaal des Hamburger Hotels „Vier Jahreszeiten“ statt, vor nur 120 handverlesenen Gästen. Ein Kammerspiel gegenüber den späteren TV-Events. Unter den ersten elf Preisträger*innenn sind große Namen der damaligen Zeit, wie Caterina Valente, Prof. Heinz Haber für seine Serie „Unser blauer Planet“, Georg Stefan Troller für sein „Pariser Journal“ oder Egon Monk, Regisseur und Fernsehspielchef des NDR. Zwei Preisträger*innen werden von den HÖRZU-Lesern als beliebteste Stars gewählt: Inge Meysel und Hans-Joachim Kulenkampff.

Die Preisträger*innen der 20. GOLDENEN KAMERA 1985: hintere Reihe v.l.: Peter Rosen, Peter Weck, Hans Rosenthal, Peter von Zahn, Marion Kracht, Sabine Sauer; vordere Reihe v.l.: Marion Kruse, Ephraim Kishon, Barbara Bel Geddes, Heidi Kabel, Max Schmeling

Die späteren Events werden zum größten Teil in der Eingangshalle des Berliner Springer-Hauses durchgeführt. Seit 1972 überträgt das ZDF die Preisübergabe. Zwischen 1975 und 1980 findet die Preisvergabe zu Gunsten der Aktion „Kinderhilfe der Deutschen Krebshilfe e.V.“ im Rahmen von Großveranstaltungen statt, z.B. in der Deutschland-Halle in Berlin oder der Dortmunder Westfalenhalle.

Ab 1994 wird die GOLDENE KAMERA als großes Medienereignis in Berlin gefeiert, im Konzerthaus am Berliner Gendarmenmarkt, im Ullsteinhaus oder im Flughafen Tempelhof. Zum 50. Jubiläum kehrt die Preisverleihung 2015 nach Hamburg zurück und wird zum letzten Mal von der HÖRZU in den Messehallen veranstaltet. Die meisten Moderationen übernahm Thomas Gottschalk (13-mal), gefolgt von Hans Bluhm (9-mal) und Werner Veigel (7-mal). Zuletzt moderierte Steven Gätjen die Gala.

Im Lauf der Jahre entwickelt sich die Verleihung zum strahlenden TV-Ereignis mit mehreren Millionen Zuschauern, bei der nationale und internationale TV-Stars und andere Prominente geehrt wurden. Bis heute steht die GOLDENE KAMERA, die seit 2015 von der FUNKE Mediengruppe ausgerichtet wird, für bewegende Momente und große Emotionen: 2006 rührte Showmaster Rudi Carrell mit seinem letzten TV-Auftritt zu Tränen, 2010 überraschte Hollywoodstar Michael Douglas seinen Freund Danny DeVito als Laudator.

Mit der 55. Verleihung der Trophäen sollte der wichtigste Film- und Fernsehpreis des Landes 2020 sein furioses Finale im ZDF feiern. Aufgrund der Corona-Pandemie musste die Veranstaltung leider kurzfristig abgesagt werden.

Die Preisträger*innen der GOLDENEN KAMERA 2006 (v.l.): Tim Mälzer, Carmen Nebel, Rudi Assauer, Rudi Carrell, Thomas Hermanns, Simone Thomalla, Jörg Pilawa und Barbara Rudnik